Prozessbegleitung UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft (2015 - 2024)

 

 

Sachstand zur Senatsvorlage zur Kenntnisnahme des Abgeordnetenhauses von Berlin;

Maßnahmenplanung für die Gleichstellung von Menschen afrikanischer Herkunft und
zum Abbau von deren Diskriminierung durch Anti-Schwarzen Rassismus

 

Nach intensiver erneuter Beratung mit der Zivilgesellschaft (Communitys afrikanischer Herkunft in Berlin) und mit den Fachverantwortlichen in den Berliner Senatsverwaltungen (vorwiegend die Arbeitsebene, Ansprechpersonen für die UN-Dekade aus den Fachressorts) im ersten Halbjahr 2020, möchten wir folgenden Sachstand der Konsultationen, Fachgespräche und Beratungen zur Kenntnis geben:

 

1)   Maßnahmenpläne zur Implementierung der UN-Dekade werden in ihrer Reichweite als unzureichend angesehen. Es ist stattdessen sinnvoller, eine Gesamtstrategie anzustreben; im besten Fall sogar eine Senatsstrategie.

2)   Von den Fachverwaltungen sind wir darauf hingewiesen worden, dass ein klarer Auftrag von Seiten der Politik an die Arbeitsebene gerichtet sein muss. Im besten Fall ist dieser Arbeitsauftrag im Rahmen einer Runde der Staatssekretär*innen zu formulieren und erst dann an die Arbeitsebene zu richten. Regelmäßige Runden auf der Ebene der Staatssekretär*innen werden als Voraussetzung für wirkmächtige Implementierungsarbeit angesehen.

3)   Inhaltlich melden einige Fachressorts der Berliner Verwaltung, dass es ein Dilemma darstellt, spezifische Gruppen als besonders von Exklusion betroffen hervorzuheben. Es gibt eine große Zurückhaltung, Menschen afrikanischer Herkunft als vulnerable Gruppe explizit zu benennen und ihre Diskriminierung zu beziffern. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die sowohl prinzipiell Gruppen mit extrem hohen Diskriminierungsrisiken gemeinsam benennen als auch die jeweilige Situation dieser Gruppen differenziert adressieren (hierzu gehören z.B. Menschen afrikanischer Herkunft, Sinti und Roma, jüdische Menschen, Menschen, die als muslimisch gelesen werden, als Muslim*innen sozialisiert sind oder den Islam praktizieren, LSBT*IQ-Menschen). Formate wie Gender Mainstreaming oder das IGSV sind hierfür geeignete Modelle.

4)   In Absprache mit Vertreter*innen der Selbstorganisationen von anderen rassistisch marginalisierten, vulnerablen Gruppen in Berlin sowie mit Fachverantwortlichen zivilgesellschaftlicher Organisationen in Berlin befürworten wir nach den rassistisch motivierten Morden von Hanau die Einrichtung einer Enquête Kommission: Rassismuskritik.

5)   Von Seiten der Fachressorts der Berliner Verwaltung haben wir den Hinweis bekommen, dass die Bezirksebene (Bezirksämter) stärker in die Planung der Implementierung der UN Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft einzubinden sei. Dies sollte sich in den Ressourcen für den Prozess wiederspiegeln.

 

 

Das Projektteam der Prozessbegleitung

Prof. Dr. Maureen Maisha Auma (Hochschule Magdeburg-Stendal/TU Berlin)

Katja Kinder (RAA Berlin)

Peggy Piesche (Bundeszentrale für politische Bildung)

 

Berlin, im Juni 2020

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EINLADUNG ZUM COMMUNITY-EVENT AM SONNTAG DEN 7. OKTOBER 2018 IN DER WERKSTATT DER KULTUREN BERLIN

EINLADUNG ZUM COMMUNITY-EVENT AM SONNTAG DEN 7. OKTOBER 2018 IN DER WERKSTATT DER KULTUREN BERLIN 

 

Am Sonntag, den 7. Oktober 2018, von 10 – 16 Uhr findet ein Community Event statt, bei dem bestehende Forderungen aus den afrikanischen, afro-diasporischen und Schwarzen Communities aufgearbeitet werden, um diesen mehr Sichtbarkeit und größeres Gewicht zu verleihen. Der Berliner Senat wird diese Forderungen dazu heranziehen, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die die Lebenssituation von Menschen Afrikanischer Herkunft in Zukunft verbessern sollen. Alle Menschen Afrikanischer Herkunft in Berlin sind herzlich dazu einladen, sich bei diesem Prozess einzubringen und die Möglichkeit zu nutzen, konkrete positive Veränderungen für unsere Communities zu bewirken! 

DER RAHMEN: Das Community Event findet im Rahmen der UN Dekade „for People of African Descent“ satt. Im Jahr 2016 wurde die Dekade auch von der Bundesregierung offiziell anerkannt und eröffnet. Damit hat die Bundesregierung das erste Mal einen konkreten Anlass hat sich mit der Situation und den Bedürfnissen von Menschen afrikanischer Herkunft auseinanderzusetzen. Ziel der Dekade ist es konkrete und wirksame Maßnahmen zur Prävention, Beseitigung und Abwehr von Rassismus gegen Menschen afrikanischer Herkunft zu entwickeln. Die Perspektiven und Expertisen von Vertreter*innen der Schwarzen Communities spielen hierbei eine zentrale Rolle. Auch das Land Berlin hat sich entschieden in Aktion zu treten. Die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) hat im Rahmen der Dekade u.a. die Aufgabe Maßnahmen zu entwickeln, um Diskriminierung gegen Menschen Afrikanischer Herkunft in Berlin entgegenzuwirken. Der Konsultationsprozess wird vom wissenschaftlichen Begleitteam DiversifyingMatters von Generation Adefra (Maisha Auma, Katja Kinder und Peggy Piesche) koordiniert. Die direkte Grundlage für die Entwicklung dieser Maßnahmen bilden Forderungen aus den Communities. 

DAS EVENT: Was wollen wir? Und was brauchen wir, um die Zukunft von Menschen afrikanischer Herkunft in der Stadt zu verbessern? Beim PEOPLE OF AFRICAN DECENT COMMUNITY EVENT werden wir gemeinsam bestehende Forderungen aus den afrikanischen, afro-diasporischen und Schwarzen Communities aufarbeiten, um diesen gegenüber der Politik und Verwaltung größeres Gewicht zu verleihen. Dabei geht nicht darum etwas Neues zu entwickeln, sondern das bestehende Wissen zählt. In den letzten Jahren und Jahrzenten haben Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen aus den Schwarzen Communities bereits ein sehr breites Wissen über die Situation von Menschen Afrikanischer Herkunft in Deutschland aufgebaut und Forderungen zur Verbesserung der Situation entwickelt. Diese hart erkämpft und erstrittenen Forderungen bilden die Grundlage für die Aufbereitung während des Community Events. Der Berliner Senat wird die Ergebnisse aus dem Community Event anschließend dazu nutzen, Maßnahmen zu entwickeln, die die Lebenssituation von Menschen Afrikanischer Herkunft in Zukunft verbessern sollen. 

Wer ist eingeladen? Zum Community Event sind ALLE Menschen Afrikanischer Herkunft herzlich Willkommen. Je mehr Perspektiven vertreten sind, umso besser! Für den Prozess ist es sehr wichtig und wertvoll, dass wir alle, mit unseren unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensrealitäten, mitwirken. Warum sollten wir dabei sein? Wenn wir als eine Gemeinschaft sprechen, ist es kraft- und machtvoller. Bei der Aufbereitung der Forderungen für unsere Communities geht es darum gemeinsam Einfluss zu nehmen. In dem wir die Kraft der Gemeinschaft nutzen, können wir einen Beitrag dazu zu leisten, die wichtige Arbeit, die in der Vergangenheit schon geleistet wurde anzuerkennen, ihr mehr Gewicht zu verleihen und sie für unsere Zukunft zu nutzen. Da die LADS im Rahmen der UN Dekade nun erste Schritte macht, um ihre Verantwortung gegenüber Menschen Afrikanischer Herkunft wahrzunehmen, haben wir die Möglichkeit mehr Einfluss zu nehmen und positive Veränderungen für unsere Communities zu bewirken. Damit ist es natürlich noch längst nicht getan. Die LADS muss in Zukunft noch deutlich mehr tun um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Und wir werden wir auch weiterhin für unseren Rechte fordern und kämpfen müssen. 

ANMELDUNG: Du bist am 7. Oktober dabei? Dann schick uns bitte eine kurze formlose Mail mit dem Betreff "Community Event", deinem Namen und ggf. mit wie vielen Kindern/jungen Menschen du kommst an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. , damit wir wissen, mit wie vielen Menschen wir bei unserem Community Breakfast rechnen können. SAFER SPACE! Selbstverständnis des Konsultationsprozesses: Alle Veranstaltungen, Diskussionsforen, Arbeitsgruppen und andere Formate während und für die UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft sind als Raum für Menschen Afrikanischer Herkunft konzipiert. Wir bitten diese kollektive Selbstbezeichnung und die damit verbundenen Räume zu respektieren. WIR FREUEN UNS AUF EUCH! Das Community Event findet im Auftrag des wissenschaftlichen Begleitteams des Konsultationsprozesses DiversifyingMatters von Generation Adefra, Adefra e.V. (Maisha Auma, Katja Kinder und Peggy Piesche) satt; wird basisfinanziert von der LADS und wird von der RAA Berlin sowie Each One Teach One e.V. unterstützt. Das Community Event wird von AKOMA Bildung und Kultur veranstaltet von Miriam Camara (AKOMA) und Binta Durigo (AKOMA und EOTO) in Zusammenarbeit mit uns dem wissenschaftlichen Team Diversifying Matters @Generation Adefra (Maisha Auma, Katja Kinder und Peggy Piesche). 

Das Community Event wird von AKOMA Bildung und Kultur veranstaltet von Miriam Camara (AKOMA) und Binta Durigo (AKOMA und EOTO) in Zusammenarbeit mit uns dem wissenschaftlichen Team Diversifying Matters @Generation Adefra (Maisha Auma, Katja Kinder und Peggy Piesche). 

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